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04‘19

04‘19 Die Region liest DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION STEFAN GEMMEL STELLT VOR: JUNGE SCHREIBTALENTE VOLLER PHANTASIE Die 12jährige Pauline Schrank aus dem Westerwald liebt alles, was mit Tieren und mit Geschichten zu tun hat. Sie hat mehrere, ganz unterschiedliche Haustiere und schreibt und spielt Theater und liest ... Da war es für sie ganz selbstverständlich, für unser NEXT-Magazin eine spannende Tiergeschichte zu schreiben. Passend zur Osterzeit eine Hasengeschichte - allerdings nicht mit braven Häschen auf der Wiese, sondern ganz überraschend mit Agenten-Hasen! PAULINE SCHRANK Die Starninchen Die Sonne drang durch das lichte Dach des Eichenwaldes, als das Kaninchen Seidenpelz durch den Wald zu seinem Bau unter einer großen Wurzel hoppelte. Veilchen und Vergissmeinnicht streckten die Köpfe aus der Erde und signalisierten den Frühling. Das schwarze Fell des Häschens glitzerte im Sonnenlicht. Eigentlich wollte Seidenpelz zu seinem Bau, doch auf einmal stieg ihm ein unbekannter Geruch in die Nase. Gerade als das Kaninchen überlegte, was das sein könnte, bekam es die Antwort. Zwei breitschultrige Männer kamen hinter einem Baum hervor. „Ich denke, wenn wir dem das Fell abziehen und ordentlich säubern, das kaufen die Kunden sofort. Los Atze das ist unsere Gelegenheit! Schnappen wir ihn!“ Augenblicklich ließ der andere einen Käfig auf Seidenpelz runterfallen. Seidenpelz sprang zur Seite und der Käfig verfehlte ihn um Haaresbreite. Ohne zu zögern drehte sich das Kaninchen um, um wegzulaufen, doch es war zu spät. Abermals schnellte der Käfig auf ihn. Eiserne Gitterstäbe versperrten ihm den Weg. Es gab kein Entkommen. Atze hängte ein großes Vorhängeschloss an die Tür, nahm den Käfig und trug ihn wortlos zu einem Jeep außerhalb des Wal- 10

Die Region liest DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION 04‘19 des. Er wurde verladen und die beiden Männer stiegen in den Wagen und fuhren los. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde er in ein großes Gebäude getragen. „Morgen früh ziehen wir allen Kaninchen das Fell über die Ohren, Axel!“, sagte Atze, während er Seidenpelz in einen Käfig mit noch vier weiteren Kaninchen steckte. Seidenpelz rappelte sich auf. Die vier Häschen starrten ihn an. Das erste sagte: „Willst du uns helfen, hier rauszukommen?“ Daraufhin antwortete Seidenpelz: „Natürlich helfe ich euch. Aber wer seid ihr? Ich bin Seidenpelz.“ „Ganz schön großer Name für die Größe“, bemerkte der erste Hase abfällig. „Das sind Jule alias 001, Mümmel alias 002 und Fred alias 003. Und ich“, sagte er und richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sprach mit furchteinflößend tiefer Stimme weiter „bin Jack alias triple zero.“ Seidenpelz` Augen wurden groß: „Ihr seid Agenten?“ „Jep, Agentengruppe Starninchen“, erwiderte Jack stolz. „Hey 003, wo hast du die Gabel her?“ Fred grinste so, dass seine kleinen Hasenzähne zum Vorscheinen kamen: „Die hat jemand draußen liegen gelassen und ich habe sie durch die Gitterstäbe reingeholt. Wer weiß ob sie uns noch nützlich sein kann.“ „Leute, ich habe einen Plan“, rief Seidenpelz auf einmal. Freds Worte hatten ihn auf eine Idee gebracht. „Gut, lass hören. Fred mach die Gabel weg!“, kommandierte tripple zero. „Nein, die brauchen wir!“, sagte Seidenpelz mit einem Lächeln im Gesicht. Schließlich war es so weit. Die Sonne war untergegangen und der Mond ließ durch die Fernster alles silbern wirken. Die Starninchen und Seidenpelz waren bereit mit einem teuflisch guten Plan ihre Ehre zu verteidigen. Nicht mehr lange und sie würden wieder frei und ohne Grenzen leben. Vorausgesetzt, es klappte alles. Wenn nicht, waren sie verloren. Atzes Schritte hallten durch den Raum, als er auf die fünf Häschen zu kam. Er nahm den Käfig und hob ihn hoch. In dem Moment schlug 001 ihre kleinen Hasenzähne in Atzes Hand. Der schrie auf und ließ den Käfig fallen. Der Käfig sprang auf, tripple zero kratzte ohne zu zögern ein Stück Putz von der Wand ab und warf es 003 zu. Fred legte das Stück Putz auf die eine Seite und sprang mit aller Kraft auf das andere Ende der Gabel. Das Putzstück flog hoch und traf Atze ins Auge. Der taumelte rückwärts und krachte gegen einen Käfig mit Kanarienvögeln, die laut zeterten und wie wild mit den Flügeln schlugen. Den Augenblick der Überraschung nutzte Mümmel und zog ihm während eines Agentensprungs seinen Schlüsselbund aus der Tasche und warf ihn Seidenpelz zu. Seidenpelz hoppelte los und befreite die anderen Tiere aus ihren Käfigen. 001 war in der Zwischenzeit zur Tür gelaufen und hatte den Schlüssel, den Seidenpelz ihr zugeworfen hatte, gefangen. Jule schloss die Tür auf und alle Tiere stürmten in die Freiheit! Atze schrie ihnen nach, doch niemand konnte sie jetzt noch aufhalten! Die Bewohner flüchteten in ihre Häuser. Als die Starninchen und Seidenpelz auf einer Lichtung inmitten des Eichenwaldes ankamen, blieben sie stehen. Tripple zero blickte Seidenpelz an und sagte: „Du hast uns ziemlich aus der Klemme geholfen und darum haben wir beschlossen, dich in die Starninchen aufzunehmen.“ Überrascht antwortete Seidenpelz: „Natürlich würde ich gerne Agent werden, aber ich bin doch nur Seidenpelz!“ Jack schüttelte den Kopf: „Nein, ab heute bist du Agent 004!“ 11

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