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05‘15

05‘15 Exklusiv-Interview für´s NEXT Das Magazin für die Region Hans Joachim Heist Am 21. Mai im Café Hahn Den meisten sind Sie sicher aus der ZDF-Satiresendung „heute-show“ bekannt, in der Sie sich dem Publikum als Gernot Hassknecht präsentiert haben. Wie kamen Sie darauf die Rolle des legendären Heinz Erhardt zu übernehmen? Das hat sich entwickelt mit der Zeit. Den ersten Kontakt mit Heinz Erhardt habe ich zuhause gemacht, als Kind mit 9 oder 10 Jahren, als ich im Bücherregal meiner Eltern „Das große Heinz Erhardt Buch“ entdeckt habe. Dadurch ist meine Liebe zu Heinz Erhardt entstanden. Ich habe seine Vierzeiler begonnen auswendig zu lernen… Welches Gedicht von Erhardt gefällt Ihnen denn am besten? „Die Made“ auf jeden Fall. Das ist sicher das beliebteste. Oder „Das Gewitter“ Wie bereiten Sie sich am besten auf Ihre Rollen vor? Da bin ich reingewachsen. Ich habe ja schon früh damit begonnen. Anfangs habe ich Parodien in Moderationen eingebunden. Das Programm ist mit der Zeit immer länger geworden, bis es irgendwann abendfüllend wurde. Ich habe Erhardts Körpersprache und Sprachdidaktik studiert, wo er Pointen setzt... Durch die CDs, die ich mir angehört und die Filme, die ich angeschaut habe. Mit der Rolle Hassknecht spielen Sie einen Choleriker. Muss man dafür cholerische Züge in sich tragen oder gelingt dies auch ohne annähernd ein cholerischer Mensch zu sein? Ohne geht das auch. Eigentlich bin ich kein cholerischer Mensch, eher einer mit dem Schalk im Nacken. Aber ich glaube, jeder trägt cholerische Züge in sich. Der eine mehr, der andere weniger. Welche Rolle aus Ihrem Repertoire fällt Ihnen leichter? Beide. Sie sind ja so grundverschieden. Und beide sind mir ans Herz gewachsen. Sie stehen nicht nur auf der Theaterbühne sondern sind auch im Film und Fernsehen präsent. Können Sie sagen, was Sie lieber machen? Das sind beides grundverschiedene Dinge. Ich brauche beides. Vor allem aber der Kontakt zum Publikum ist mir wichtig. Im Studio ist ja welches da, beim Spielfilm agiert man als Schauspieler ohne Publikum ganz anders. Ich könnte allerdings ohne Fernsehen sein, nicht aber ohne die Bühne als meinen Arbeitsort. Sie haben Schauspiel studiert. Stand von vornerein für Sie fest, dass Sie sich im Comedy-Bereich am wohlsten fühlen? Nein, das hat sich so ergeben. Die Komödie stand für mich aber früh zielgerichtet im Vordergrund. Man kann mich wohl in das Fach des Charakterkomikers einordnen. Ich stelle mir es schwieriger vor eine humoristische Rolle zu spielen als eine ernste. Ist das so? Ja, das ist so. Es ist schon schwieriger gut zu unterhalten als eine ernste und traurige Rolle zu spielen. Glaubhaft humorvoll zu sein, ist nicht leicht. Der eine kann es, der andere weniger. Jeder Schauspieler hat eben seine Talente. Mir liegt eher das Lustige. Sie sind schon öfter im Café Hahn aufgetreten oder? Wie hat es Ihnen gefallen: die Location, das Koblenzer Publikum? Sehr gut! Im Café Hahn ist man direkt am Publikum. Es ist eine gute Location, weil man den Kontakt zum Publikum hat und die Atmosphäre toll ist. Es macht mir immer sehr viel Spaß dort zu gastieren. Vielen Dank Hans-Joachim Heist für das interessante Interview! Magazin NEXT, Katharina Göbel 20

Interview mit Theo Vagedes Wir trafen den Begründer der Kabarettbundesliga, die in ganz Deutschland stattfindet, und unter anderem im Café Hahn ausgetragen wird, live vor Ort und haben ihm einige Fragen gestellt. Das nächste Gastspiel in Koblenz hat Theo Vagedes und seine Teilnehmer – übrigens ist vom Politkabarettisten über Poetryslammer, Comedian, Musikkabarettist, Feingeist-Virtuose bis zum Spaß- Garanten alles dabei – am 6. Mai. Theo, wie ist eigentlich die Idee entstanden zur Kabarettbundesliga? Ich habe ja Sport studiert, und über das Bewegungstheater kam ich irgendwann selbst auf die Bühne. Mit einem Trio bin ich selbst Kabarettist durch Deutschland getourt. Im 7. Jahr haben wir uns im Guten getrennt. Irgendwann kam dann einfach das Wort Kabarettbundesliga in meinen Kopf, also das sportliche Spielprinzip mit dem Kabarett zu verbinden. Ich habe das Konzept an mehrere Theater geschickt. Und nachdem alle sofort zugesagt haben, wusste ich: das ist eine gute Idee! Durch meine Regieerfahrung war auch die Umsetzung nicht schwer. Die erste Saison startete dann 2009. Durch die Vorstellungsanzahl und bundesweit verteilten Theatern ist es der größte und relevantesten Kleinkunstpreis in Deutschland. Ich bin noch nie auf einer gewesen. Wie läuft so etwas ab? Welche Regeln müssen die Teilnehmer erfüllen? Das Prinzip ist der Fußballbundesliga entnommen. Jeder spielt gegen jeden und jeder spielt in jedem Theater. In einer Saison gibt es 14 Künstler. Jeder hat also 13 Spiele. Am Abend selbst hat jeder Künstler eine Halbzeit von 45 min. Nach der zweiten Halbzeit kann das Publikum anhand eines Stimmzettel seinen Favoriten mit 0-10 Punkten unterstützen. Während der Zugaben wertet das Theater das Ergebnis aus und es wird noch am Spielabend bekannt geben. Der Künstler, der am Ende der Saison die prozentual meisten Zuschauerstimmen hat, ist Deutscher Kabarettmeister. Bewerben sich die Künstler dafür oder wählt ihr welche aus? Also wir haben 90 Bewerbungen gehabt, viele Blindbewerbungen, aber es gibt auch Künstler die wir entdeckt haben und gerne dabei hätten, die schreiben wir dann an. Eine 10-köpfige renommierte Jury aus u.a. Theaterleitern, Redakteuren, Presse und Regisseuren nominieren dann 14 Künstler. Kabarett und Comedy ist ein schweres Business oder? Humor auf die Bühne zu bringen, Menschen zum Lachen zu bringen stelle ich mir extrem schwierig vor. Klar, die Textentwicklung ist harte Arbeit. Humor ist ein klares Handwerk. Tragik und Komik liegen hier sehr nah beieinander. Auch kommt es auf das Exklusiv-Interview für´s NEXT Stilmittel an (Szenerie, Text und Typ). Die Themenwahl ist individuell aber die Dramaturgie und der Aufbau folgt klaren Regeln. Pointen entstehen z.B. durch Irreführung und Überspitzung. Was findest du lustig? Worüber kannst du lachen? Ich bin da sehr offen. Es kommt ganz auf das Wie an. Aber Selbstironie finde ich toll. Und was geht gar nicht? Ich mag keine ordinären Sachen, keine vulgäre Sprache, Witze auf Kosten anderer oder einen zu platten Humor. Du bist geborener Mexikaner. Ist der mexikanische Humor anders als deutscher? Oder kann man das nicht verallgemeinern? Die Deutschen sind grundsätzlich humorvoll, aber ich habe die Mexikaner per se froher erlebt, es wird mehr gelacht. Interessant und witzig ist das Publikum in Koblenz. Heute war das Publikum während der Show aufmerksam und stiller, der Abschlussapplaus war dann umso stürmischer. Du bist also gerne im Café Hahn? Ja, sehr gerne. Es war ja die erste Saison im Café Hahn mit der Kabarettbundesliga und ich bin sehr froh, dass das Cafe Hahn am Ball bleibt. Manchmal dauert es zwei drei Jahre, bis ein neues Format sich rumgesprochen hat. Mir liegt viel daran die Liga in Koblenz zu etablieren. Im September geht es wieder los mit der neuen Saison. Vielen Dank, Theo Vagedes, für das freundliche Gespräch! Redaktion NEXT, Katharina Göbel Das Magazin für die Region 05‘15 21

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