Finanzen Das Magazin für die Region 10‘15 Anlegen statt stilllegen – aber wie? Vermögensanlage in Zeiten niedriger Zinsen Dass die Deutschen Sparmuffel wären, kann ihnen niemand vorwerfen. Im Gegenteil: Die Haushalte hierzulande haben so viel auf der hohen Kante wie nie zuvor. Laut aktueller Statistik der Deutschen Bundesbank sind es rund 5.212 Milliarden Euro. Das Problem ist nur, dass mehr als ein Drittel dieses Vermögens in Bankeinlagen stillgelegt sind, dazu zählen das Sparbuch aber auch Fest- und Tagesgeld. Da liegt das Geld zwar recht sicher, wirft aber kaum Rendite ab. Denn die Zinsen befinden sich auf einem historisch niedrigen Niveau. Noch in den Jahren 2007/2008 lag der Leitzins der Europäischen Zentralbank bei vier Prozent. Derzeit sind es magere 0,05 Prozent. Der Wind hat sich also gedreht. Die goldenen Zeiten leicht verdienter Erträge sind vorerst vorbei. „Die momentane Situation mit ausgeprägten Niedrigzinsen in Euroland kann durchaus noch einige Jahre anhalten“, prognostiziert Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank. Damit das Vermögen nicht weiter schrumpft, müssen Sparer möglichst bald handeln und den Vermögensaufbau angehen. Die richtige, ausgewogene Vermögensstruktur hinzubekommen, ist jedoch kein Hexenwerk. Im Gegenteil: Wer sich einmal die Mühe macht und mit seinem Sparkassenberater eine Strategie erarbeitet, ist auf lange Sicht gut aufgestellt. Außerdem gilt: Nur keine Angst. Wenn man ein paar Grundregeln beherzigt, ist es gar nicht so schwierig, sich ein Polster für später aufzubauen. Zunächst hilft eine Analyse der persönlichen Vermögensstruktur. Das bedeutet, die laufenden Einnahmen und Ausgaben wie auch die Verbindlichkeiten dem vorhandenen Vermögen gegenüberzustellen. Dann sollten die Ziele definiert werden, warum beziehungsweise wofür Vermögen aufgebaut werden soll. Je genauer sich der Anleger über die Ziele im Klaren ist, desto besser können die Instrumente und die Anlagearten definiert werden, die bei der Verfolgung des Ziels unterstützen. Koblenz Bei der Anlageentscheidung sollten Sparer auf ihr individuelles Chance/Risiko-Profil achten. Der Vermögensaufbau muss außerdem so flexibel gestaltet sein, dass auf plötzliche Veränderungen der Lebensbedingungen ohne großen Aufwand und finanzielle Verluste reagiert werden kann. Da sich die Märkte ständig verändern und jede Anlageform unterschiedlich darauf reagiert, sollte das Vermögen auf verschiedene Anlageklassen verteilt werden. Dazu zählen neben Aktien auch Anleihen, Immobilien und eventuell Rohstoffe. Hier gilt die Devise „nicht alle Eier in einen Korb legen“. Durch diese Streuung, im Fachjargon „Diversifikation“ genannt, können Risiken bei der Geldanlage reduziert und gleichzeitig Marktchancen genutzt werden. Anlegen statt stilllegen eine Initiative der Deka mit den Sparkassen Die Geldanlage in Deutschland braucht neue Impulse: Nur 14 Prozent der Bevölkerung profitieren als Aktionäre von der Wirtschaft. Rund zwei Billionen Euro Sparvermögen liegen in niedrig verzinsten Anlageformen still. Mit der jetzt gestarteten Initiative „Anlegen statt stilllegen“ machen sich Deka und Sparkassen für eine positive Wertpapierkultur in Deutschland stark. Ziel ist es, das Finanzwissen zu fördern und das Vertrauen in Wertpapiere nachhaltig zu festigen. Alle Infos unter www.anlegen-statt-stilllegen.de. 41
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