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12‘15

12‘15 Koblenz liest Das Magazin für die Region Liebe Next-Leser, heute gibt es hier an dieser Stelle eine Geschichte von Judith Fröhling. Judith ist bereits eine echte Autorin! Nachdem die 9-jährige im letzten Jahr noch „nur“ das Buch ihres Bruders illustriert hat, erscheint jetzt ihr erster eigener Titel! Ein Buch, das das Fachpublikum rundweg begeistert hat. (Judith hat eine Leserunde auf Lovelybooks für Blogger gemacht, die es mit ihren Kindern gelesen haben) Ein Buch, für das die junge Autorin einen Vertrag mit einer Literaturagentur erhalten hat, die nun ihre Werke an Verlage vermittelt. Übrigens- Judith kann man einladen! Sie kommt in Eure Klasse und erzählt: Wie macht man ein Buch? Wie ein e- Book? Schaffen Kinder das wirklich ganz alleine oder wer kann helfen? Und natürlich liest sie auch ein Stück aus ihrem Buch vor! Die Lesung möchte anderen Kindern Mut machen! Traut euch etwas! Schreibt eure Ideen auf! Anzeige Das Buch: 22 Dinge, die Lilly für mich getan hat Ein Mathewettbewerb, bei dem als Hauptpreis ein Handy ausgeschrieben ist, das will Mia sich nicht entgehen lassen. Doch statt des Hauptpreises gewinnt sie nur den Trostpreis: ein Schlappohrschaf. Mia ist längst aus dem Kuscheltieralter raus. Was soll sie mit einem Schaf, das wie eine Mischung aus Bär, Hund und Schaf aussieht? Doch das Schlappohrschaf Lilly ist kein gewöhnliches Stofftier, sondern es lebt! Bald stellt Lilly Mias Leben völlig auf den Kopf, so dass Mia nicht mehr weiß, wie sie je ohne Lilly existieren konnte. Ein Buch über Freundschaft, Abenteuer und das Leben, das manchmal ganz eigene Pläne hat - zum Vorlesen und Selberlesen. Judith Fröhling, geboren 2005, malt und zeichnet für ihr Leben gern. Man kann sie auch auf ihrer Webseite www.pümbiland. de besuchen, dort gibt es Lese- und Vorlesegeschichten für Jüngere. 8

Koblenz liest Das Magazin für die Region 12‘15 Leseprobe aus „22 Dinge, die Lilly für mich getan hat“ Manchmal wünsche ich mir etwas von ganzem Herzen, und wenn ich es dann bekomme, bin ich enttäuscht. So habe ich wochenlang mein Taschengeld auf einen elektrischen Minihubschrauber gespart, von dem alle in unserer Klasse schwärmten. Ich wollte den Hubschrauber draußen auf den Wiesen fliegen lassen und freute mich schon darauf. Doch er ließ sich nicht steuern. Wenn er losfliegen sollte, raste er unkontrolliert nach vorne. Und nach ein paar Minuten brachen die Propeller ab. Mit Lilly, meinem Schlappohrschaf, war es andersherum. Ich habe mir Lilly nicht gewünscht. Ich wollte sie nicht einmal haben. Aber als sie bei mir war, hat sie mein Leben völlig auf den Kopf gestellt, so dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich je ohne sie existieren konnte. Denn Lilly ist kein normales Stoffschaf. Lilly, das Schlappohrschaf, habe ich bei einem Mathewettbewerb gewonnen. Für den Wettbewerb hatte ich mich angemeldet, weil der Hauptpreis ein Handy war. Außerdem gab es noch Tablets zu gewinnen, genau das Richtige für mich. Von einem eigenen Tablet kann ich nur träumen. Meine Eltern würden mir nie eins kaufen. Das Handy muss ich mit meiner achtjährigen Schwester Charlotte teilen, so dass ich das Gerät gar nicht richtig nutzen kann. Meine Eltern meinen, dass ich ein Handy sowieso nur „für den Notfall“ bräuchte. Doch ich bin keine Leuchte in Mathe, deshalb reichte meine Punktzahl nicht aus, um in die Endverlosung zu gelangen. Stattdessen bekam ich ein Päckchen mit einem Stofftier als Trostpreis, obwohl ich davon mehr als genügend habe. Und aus dem Kuscheltier-Alter bin ich längst raus. Ich betrachtete dieses Schaf, das wie eine Mischung aus Bär, Hund und Schaf aussah. Die Ohren waren so lang wie die eines Beagles, wenn nicht länger. Die Nase erinnerte an einen Bären. Das Fell war das eines Schafs. Dann trug das Tier noch eine FLIEGERMÜTZE. Warum hatte ich bei dem Wettbewerb nur mitgemacht? Irgendetwas hielt mich ab, das Schlappohrschaf mit der Fliegermütze in die Ecke zu den anderen Kuscheltieren zu werfen. Es war anders. Gerade weil es so seltsam wirkte, war es schon wieder lustig anzusehen. So gab ich ihm den Namen Lilly, benannt nach Lilly Steinschneider, eine der ersten Pilotinnen. Am Abend zuvor hatte ich einen Bericht über sie im Fernsehen gesehen. Nach dem Zähneputzen ging ich um halb neun ins Bett, las eine Viertelstunde in meinem Buch und löschte dann das Licht. Vom Flur drang etwas Helligkeit in mein Zimmer. In dem Schummerlicht sahen Lillys Augen noch dunkler aus, das Fell dagegen heller, so dass es wirkte, als würde sie mich ansehen. Zuerst war es unheimlich, später aber auch beruhigend. Ich stellte mir vor, Lilly würde auf mich aufpassen. Irgendwann, während ich über das Schlappohrschaf nachdachte, schlief ich ein. Plötzlich fragte mich eine schräge, hohe Stimme: „Wie heißt du?“ Ich schreckte hoch. Lilly sprach mit mir! Es war unzweifelhaft, dass sie es war, die gesprochen hatte. Ich beruhigte mich, dass das nur ein Traum wäre, wartete darauf, ob die Stimme noch einmal auftauchte, was sie natürlich nicht tat. So fielen mir wieder die Augen zu. Am Morgen ging mein Blick als Erstes zu dem Schaf. Es lag nicht mehr neben mir, sondern stand aufrecht neben dem Kopfkissen, obwohl sein Körper so weich war, dass es in sich hätte zusammensinken müssen! Und dann fragte es: „Hallo, wie heißt du?“ Ich schrie auf. Es war kein Traum. Wacher als in diesem Moment konnte ich gar nicht werden. Lilly redete wirklich! Sie sagte etwas sauer: „Ich beiße nicht. Kratzen tue ich auch nicht. Warum sagst du mir also nicht, wie du heißt?“ Ich war immer noch fix und fertig, aber furchteinflößend sah Lilly eigentlich nicht aus. Ich stotterte: „Ich bin Mia. Und du?“ „Lilly“, antwortete sie. „Das sieht jeder, der mich anguckt. Du hast mich doch selbst so genannt. Warum tust du jetzt so, als wüsstest du es nicht mehr?“ 9

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