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Exklusiv-Interv Du

Exklusiv-Interv Du trittst dieses Jahr auf dem HORIZONTE Festival auf der Festung Ehrenbreitstein auf... Ja, ich bin jetzt zum zweiten Mal schon bei Horizonte dabei. Letztes Jahr war es ziemlich chaotisch. Und zwar deshalb weil ich ursprünglich mit einer Truppe aus Istanbul geprobt hatte, um eine interessante Bühnen-Performance darzulegen. An dem Tag jedoch als sie einreisen sollten, gab es den Militärputsch dort, und sie konnten nicht kommen. Ganz schnell habe ich dann durch Empfehlungen andere türkische Musiker verschiedener Städte mobilisiert und wir – die uns weder kannten noch vorher miteinander gespielt hatten – haben auf der Bühne einfach improvisiert. Das kam gut an bei der großen Masse an Zuhörern, wir haben viel Applaus bekommen. Und das hat mich auf eine ganz andere Art und Weise besonders motiviert, um in der Zukunft flexibler mit anderen Musikern aus verschiedenen Genres zu arbeiten . Dieses Jahr komme ich mit einem türkischen Multi-Orient-Perkussionisten aus dem Ruhrpott Fetih Ak. Habe aber eventuell noch einen Überraschungsgast. Wer das sein wird, verrate ich jedoch nicht. HORIZONTE ist ein Festival der Kulturen, das eigentlich genauso wie du mit Musik den Zugang zu anderen Kulturen erleichtern möchte, wie gelingt dir das? Mit meiner Musik verfolge ich schon sehr lange eine Vision, meine türkisch orientalisch musikalischen Wurzeln mit spanischer Folklore und Gipsy Swing, den ich mir von der berühmten Gitarristen-Familie Rheinhardt aus Koblenz angeeignet habe, und einem Hauch anatolischem pschodelic Flair zu vereinen... Deiner Musik ist ihr Ursprung schnell anzumerken. Wodurch zeichnet sich typisch orientalische oder speziell türkische Musik aus? Durch seine Rythmik, den Farbklang, die orientalischen Skalen, die Art des Improvisierens worauf der Schwerpunkt liegt. Es gibt ja ein ganz anderes Notenwertsystem als im europäischen Raum. Es gibt zum Beispiel keine Bünde auf einigen Instrumenten wie z.B der Ud oder der Klassik Kemence (Streichinstrument) und dadurch hat man mehr Auswahl mit der Tonleiter zu variieren.... Aber natürlich auch die ganz eigenen landestypischen Instrumente. Gerade bei Tanbur, Kemence,

Exklusiv-Interview Das Magazin für die Region 07‘17 iew mit Udi Ahmet Karaköse Kudüm ,Cümbüs, Baglama ist es ganz wichtig, das Gefühl ins Spiel einfließen zu lassen. Der größte Teil und der Schwerpunkt unserer Musik liegt in der Improvisation. Daran müssen sich andere Künstler erst gewöhnen... Wie würdest du deine Musik beschreiben? Sie ist sehr emotional, rhytmisch zum Teil, theatralisch, aber stets tragend was das Markenzeichen der türkischen Kunstmusik ist. Bei meinen Auftritten baue ich ständig Spannung auf und ab, zum Schluss wird es immer besonders emotional und groovy. Ich arbeite mit dem Publikum zusammen, anders geht’s nicht. So ist es auch immer etwas Besonderes. Hinzu kommt auch dass ich fast immer Gastmusiker aus dem Ausland mit an Bord habe. Meine Musik ist auch geprägt von den Rheinhardts mit denen ich schon oft Musik gemacht habe und immer noch mache. Du bewegst dich zwischen der Metropole Istanbul und Koblenz ständig hin und her, zwischen zwei Welten quasi. Wo siehst du den größten Unterschied? Ja ständig. Früher war ich immer mal übers Wir Verlosen 3xCds Teilnahme bis 31.07.2017 per Email an verlosung@magazin-next.de Betreff: Udi Ahmet Karaköse Wochenende in Istanbul. Dann wurden die Auftritte immer länger. Heute bin ich meist 4 bis 6 Wochen am Stück dort. Aber ich merke keinen Unterschied. Beides ist meine Heimat. Der einzige Unterschied für mich ist das Klima. Ich bin in Istanbul immer musikalisch kulturell unterwegs, erhalte jeden Tag Unterricht von Meistern, habe dort Gigs mit diversen Musikern vor Ort. In Deutschland spiele ich meine eigenen Konzerte 1 bis 2 davon in Koblenz. Ansonsten mache ich auch einfach auf der Straße Musik. Wie hat deine Leidenschaft zur Musik begonnen? Ganz früh schon. Ich erinnere mich, dass in meiner Kindheit das Radio immer lief, auch mittags bin immer mit der türkischen Kunstmusik eingeschlafen. Sie ist sehr tragend, hat eine sanfte Rhytmik. Mit 6 oder 7 habe ich meine erste Baglama bekommen und immer die Gitarre meines Bruders genommen. Wie sehen deine Zukunftspläne aus? Ich würde gerne auch hier Kurse für türkische Musik anbieten, in Istanbul habe ich bei meinem Onkel eine Kulturstätte errichtet, wo ich alleine oder mit anderen Musikern musiziere und Pläne schmiede. Einer davon ist Mike und Sascha Rheinhardt nach Istanbul einzuladen um dort ein Django Konzert zu geben , aber auch an einem neuen Album arbeite ich derzeit, was dieses Jahr noch rauskommt. Vielen Dank für das sehr interessante Inteview – bis bald! Katharina Göbel-Backendorf, Redaktion Magazin NEXT 21

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