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11‘15

11‘15 Das Magazin für die Region Interview „Ich wurde sofort in die Familie aufgenommen, aber auch gleich hart rangenommen – da gab es keine Gnade“ auf so viel zu achten: Wie intoniert das Talent? Was kann man mit der Stimme machen? Ist da Potential um daran weiterzuarbeiten? Wie gut ist die Performance? Und dann natürlich der Moment, wenn man sich umdreht: Wie passt alles zusammen? Wie ist die Präsenz? Da kommen so viele Sachen zusammen. Ich glaube genau deswegen macht es so viel Spaß. Was war deine größte Überraschung nach dem Umdrehen? Die größte Überraschung war tatsächlich ein junger Mann, bei dem wir alle dachten, das ist eine Frau: Eine Frau, Mitte 50, Typ verkappte Cover-Sängerin, die noch einmal ihre Chance sucht. Und dann war es ein gutaussehender, muskulöser Surfertyp... Andreas Bourani ist „der Neue“ unter den Coaches, aber alles andere als zurückhaltend, wenn es darum geht, die Talente in sein Team zu holen. Vor allem mit Rea Garvey liefert der Sänger sich das ein oder andere hitzige Duell. Im Interview erklärt er die Komplexität und Schwierigkeit der Blind Auditions aus Coach-Sicht, was seine größte Überraschung war und was ihm auf dem Weg zu seinem musikalischen Erfolg geholfen hat. Du bist in diesem Jahr neu auf den Coach-Sitzen – was hat dich an der Herausforderung gereizt und worauf freust du dich besonders? „The Voice of Germany“ ist eine der besten Musikshows, die es im Fernsehen gibt. Ich habe mich gefreut, dass ich überhaupt gefragt wurde, Coach zu sein. Und wie immer geht es natürlich darum, die beste Stimme zu finden. Ich kann nur sagen, die Blind Auditions machen tierisch Spaß, ich genieße es total auf dem roten Stuhl zu sitzen und es sind wieder richtig starke Talente dabei. Wie war es zum ersten Mal im Stuhl zu sitzen und sich nur auf das Gehör zu verlassen? Das ist schon eine echte Herausforderung! Manchmal denkt man, da singt eine Frau, aber dann ist es doch ein Kerl. Es gilt, Auch mal verdrückt? Eigentlich nicht. Ich habe sehr intuitiv gehört und mich nur umgedreht, wenn ich dachte: Das passt, die Stimme finde ich interessant, mit der kann man arbeiten und sie hat Potential, die Show zu gewinnen. Ich bin schließlich angetreten, um zu gewinnen. Kanntest du die anderen Coaches vor Start der Aufzeichnungen? Rea habe ich auf verschiedenen Veranstaltungen getroffen und wir haben abends schon mal an der Bar Gespräche geführt. Stefanie kenne ich tatsächlich aus dem Freundeskreis und Musikerumfeld, seitdem ich vor acht Jahren nach Berlin gezogen bin. Und Michi und Smudo habe ich zum ersten Mal auf der 1LIVE-Krone 2011 gesehen. Wie hat dich die Konkurrenz aufgenommen? Wir haben alle Respekt voreinander. Ich wurde sofort in die Familie aufgenommen, aber auch gleich hart rangenommen – da gab es keine Gnade. (lacht) Und es macht total Spaß, sich etwa mit Rea zu kabbeln. Er ist ja der Dienstälteste und erfahrenste Coach in der Runde. Ich habe auf jeden Fall eine tolle Zeit. Welcher Coach hat im Kampf um die Talente die schärfsten Krallen und was ist die Stärke der anderen Teams? Rea liefert schon die gefährlichsten Argumente und hat mir 38

Interview Das Magazin für die Region 11'15 einige Sänger vor der Nase weggeschnappt. Er hat einfach die Gabe, in kürzester Zeit Empathie aufzubauen und die Talente so tatsächlich zu überzeugen. Aber ich finde, alle drei gegnerischen Teams sind nicht zu unterschätzen: Die Fantas stehen seit 26 Jahren auf der Bühne, liefern eine 1-A-Show ab, sind sehr routiniert und wissen einfach viel. Es gibt einige Talente, die schon vorher sagen, wenn sich die Fantas umdrehen, gehe ich zu denen. Aber auch Steffi weiß sich in dieser Männerrunde sehr wohl zu wehren. Sie ist schließlich seit Jahren mit den Jungs ihrer Band unterwegs. Und manchmal hat sie natürlich den Damenbonus. Stefanie hat viele Mädels gekriegt, die ich auch gern in meinem Team gehabt hätte. Mit welcher Strategie versuchst du die Talente in dein Team zu locken? Ich bin der Coach mit der jüngsten Karriere, der gerade großen Erfolg hat – das habe ich manchmal versucht einzusetzen, um die Talente zu überzeugen. Aber auch die Erfahrungen, die Fehler, die ich gemacht habe – und ich habe einiges erlebt in den acht Jahren, die ich gebraucht habe, um mit meiner Musik Erfolg zu haben. Und natürlich habe ich mit der Stimme argumentiert. Mit Gesang kenne ich mich schließlich doch ganz gut aus. (lacht) Was willst du deinen Talenten in den Coachings mit auf den Weg geben? Ich will sie fit machen, dass sie ihre Ängste verlieren, dass sie Spaß daran finden, auf der Bühne zu stehen. Das muss pure Freude sein, das ist ihr Moment! Ich sage mir das auch immer, wenn ich auf die Bühne gehe. Lampenfieber ist ganz normal. Aber diesen Spaß zu haben und zu genießen, dass sie die Möglichkeit haben, von so vielen tausenden Talenten jetzt hier auf dieser Bühne zu stehen. Jeder der jetzt dabei ist, hat die Chance „The Voice of Germany“ zu werden, eine Karriere zu machen, Alben zu verkaufen, Konzerte zu spielen. Den Traum zu leben, den wir als Coaches leben. Das dürfen sie nicht vergessen. Was hat dir auf dem Weg zu deiner Musikkarriere am meisten geholfen? Nicht aufgeben! Die Motivation aufzubringen, immer weiterzumachen, Zweifel hinter sich zu lassen und Ängste zu überwinden. Das ist schon eine der wichtigsten Fähigkeiten. Sänger ist ein künstlerischer Beruf, der immer ein hohes Risiko birgt. Man weiß nie, geht das nachher auf? Diesen schmalen Grat zu behalten, zu reflektieren, ob man auf dem richtigen Weg ist, aber dabei nie die Flinte ins Korn zu schmeißen, das war über die Jahre wahrscheinlich eine meiner stärksten Fähigkeiten. Was bedeutet für dich Erfolg mit der Musik? Natürlich ist es toll, eine Nummer Eins zu landen. Das habe ich mit „Auf Uns“ letztes Jahr auch sehr genossen. Aber der tatsächliche Erfolg ist, wenn die Arbeit aufgeht. In meinen Songs schreibe ich Geschichten auf, die ich selbst erlebt habe und Dinge, die mich bewegen. Und es gibt eine Menge Fans, die mir erzählen, was die Songs mit ihnen machen, was sie für Geschichten erleben. Wenn ich merke, dass diese Idee, die ich hatte, andere inspiriert, das ist für mich der größte Erfolg, den man haben kann. Was bedeutet dir dieser Erfolg? Ich finde es ist ein Privileg, Erfolg zu haben. Ich glaube, die Fantas haben mal gesagt: Erfolgreich zu werden ist einfach, aber den Erfolg zu halten, das ist die Herausforderung. Das stimmt. Den Fans immer wieder zu beweisen, dass man ein guter Künstler ist, weiter gute Ideen hat und die Musik ihre Bedeutung behält und damit weiter Anerkennung als Musiker zu finden. 39

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